Homöopathie-Stiftung fördert zertifizierte Ausbildung

Hebammen vertrauen der Homöopathie

Immer mehr Frauen möchten in ihrer Schwangerschaft, bei der Geburt und bei ihren Neugeborenen auf Homöopathie nicht verzichten. Auf diese steigende Nachfrage haben der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) und der Bund Deutscher Hebammen (BDH) reagiert: In Kooperation wird im kommenden Jahr bereits zum zweiten Mal eine zertifizierte Ausbildung in Klassischer Homöopathie für Hebammen angeboten. Geleitet wird das Projekt von Dr. med. Heinrich Kuhn (DZVhÄ / Homöopathie-Stiftung) und von Helga Häusler (BDH). Die Hebamme schildert im Interview, wie Homöopathie bei Schwangerschaft und Geburt verantwortungsvoll eingesetzt werden kann.

Wie schätzen Sie den Nutzen der Homöopathie im Rahmen der Hebammen-Tätigkeit ein?
Mit Beginn der Schwangerschaft entwickeln viele Frauen eine besondere Sensibilität für Fragen der Ernährung und der Gesundheit. Daher besteht oft ein großes Bedürfnis, beim Auftreten von Beschwerden auf Heilmethoden zu-rückzugreifen, die effektive Hilfe bieten, ohne dass bedenkliche Nebenwirkungen befürchtet werden müssen. Gera-de die Homöopathie bewährt sich hier immer wieder und gibt Hebammen eine Möglichkeit an die Hand, in sehr grundsätzlicher Weise die Gesundheit und das Wohlbefinden von Mutter und Kind zu fördern.

In welchen Situationen bewährt sich die Homöopathie?
Sobald sich Störungen der normalen Abläufe während der Schwangerschaft, der Geburt oder im Wochenbett zei-gen. In diesen Situationen werden viele der sonst üblicherweise angewendeten medizinischen Maßnahmen und Medikamente wegen möglicher Risiken oftmals nur sehr zögerlich und unter großen Vorbehalten zum Einsatz ge-bracht. Dadurch entstehen häufig „Therapie-Lücken“, selbst wenn die Situation sehr belastend ist, wie z.B. bei Schmerzen oder Übelkeit. Die Homöopathie kann hier zweierlei: Zum einen kann sie eine große Vielzahl von Be-schwerden deutlich lindern oder gar heilen. Zum anderen eröffnet sie die Möglichkeit, frühzeitig regulierend in ein Geschehen einzugreifen, bevor sich aus leichten Störungen handfeste Pathologien entwickeln. Doch selbst wenn die Entwicklung in eine Krankheit bereits stattgefunden hat, verbessert eine begleitende homöopathische Behand-lung häufig den Nutzen und die Verträglichkeit der schulmedizinischen Therapien und stabilisiert deren Erfolge.

Worauf achten Sie bei der Homöopathie-Weiterbildung der Hebammen ganz besonders?
Auf die Vermittlung eines fundierten Verständnisses der Grundlagen der Homöopathie. Für eine qualifizierte  ho-möopathische Behandlung braucht es umfassende Kenntnisse, um unter Berücksichtigung aller Aspekte der indivi-duellen Situation das passende Mittel und die geeignete Dosierung  zu bestimmen. Dieses sorgfältige Vorgehen führt oft zu beeindruckenden Erfolgen und ist gerade für Hebammen besonders wichtig, weil von unserer Arzneimit-telwahl meistens zwei Personen gleichermaßen betroffen sind: Mutter und Kind.

Was wünschen Sie sich für die homöopathische Zukunft für Hebammen?
Es gibt bestimmte Arzneimittel und Anwendungsgebiete, mit denen Hebammen speziellere oder umfangreichere Erfahrungen machen können als andere Berufsgruppen. Ich wünsche mir, dass Hebammen sich zunehmend an Diskussionen im berufsübergreifenden homöopathischen Lager beteiligen, etwa im Rahmen von Tagungen, Kongressen oder durch Publikationen, um so Ihre Erfahrungen nicht nur an Kolleginnen, sondern auch an andere Berufsgruppen weiterzugeben. Im Gegenzug können Hebammen von der homöopathischen Erfahrung von Ärzten und Heilpraktikern für die eigene Praxis sehr profitieren. Die Weiterentwicklung der Homöopathie ist auf einen breiten Erfahrungsaustausch angewiesen und Hebammen können dazu Wichtiges beitragen.


Veröffentlicht in: Publikumszeitschrift "Homöopathie" Winter 2007
Homöopathie-Stiftung des DZVhÄ
www.homoeopathie-stiftung.de


www.hhaeusler.de


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